Dienstag, 22. Juli 2025

5 typische Anfängerfehler beim Investieren – und wie du sie vermeidest

 


Studien zeigen: Über 80% der Privatanleger erzielen langfristig schlechtere Renditen als der Markt. Das liegt nicht daran, dass Investieren zu kompliziert wäre – sondern an typischen Anfängerfehlern, die sich leicht vermeiden lassen.

Die gute Nachricht: Du musst nicht aus deinen eigenen teuren Fehlern lernen. In diesem Artikel zeige ich dir die 5 häufigsten Stolperfallen und wie du sie von Anfang an umgehst.

Fehler #1: Ohne Plan und Strategie investieren

Das Problem: Viele Anfänger stürzen sich kopflos ins Investieren. Sie kaufen heute Aktien, morgen Kryptowährungen und übermorgen Gold – ohne klares Ziel oder Strategie.

Warum es schadet: Ohne Plan investierst du emotional und unüberlegt. Du kaufst teuer ein (bei Höchstständen) und verkaufst billig (bei Panik). Deine Entscheidungen basieren auf Bauchgefühl statt auf rationalen Überlegungen.

Die Lösung: Definiere vor deiner ersten Investition:

  • Dein Anlageziel (Altersvorsorge, Vermögensaufbau, etc.)
  • Deinen Anlagehorizont (5, 10, 20+ Jahre)
  • Deine Risikobereitschaft (konservativ, ausgewogen, risikoreich)
  • Deine Anlagestrategie (z.B. ETF-Sparplan, Buy-and-Hold)

Praktisches Beispiel: Statt spontan 5.000€ in Einzelaktien zu investieren, erstellst du einen Plan: "Ich spare 20 Jahre für die Rente, kann mittleres Risiko eingehen und bespare monatlich einen diversifizierten ETF mit 250€."

 

Fehler #2: Alles auf eine Karte setzen (mangelnde Diversifikation)

Das Problem: Anfänger investieren oft ihr gesamtes Geld in eine einzige Aktie, einen Sektor oder eine Anlageklasse. "Tesla wird mich reich machen" oder "Nur deutsche Aktien sind sicher" sind typische Gedanken.

Warum es schadet: Wenn deine eine Investition schlecht läuft, verlierst du alles. Einzelaktien können 50-90% ihres Wertes verlieren, ganze Branchen können über Jahre schlecht performen.

Die Lösung: Diversifiziere dein Portfolio:

  • Verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien)
  • Verschiedene Regionen (Europa, USA, Schwellenländer)
  • Verschiedene Branchen (Technologie, Gesundheit, Konsumgüter)
  • Verschiedene Unternehmen (nie mehr als 5-10% in eine Einzelaktie)

Praktisches Beispiel: Statt 10.000€ in Apple-Aktien zu investieren, kaufst du einen MSCI World ETF mit über 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern. Dein Risiko ist damit deutlich gestreut.

 

Fehler #3: Emotionales Investieren (Gier und Panik)

Das Problem: Wenn die Kurse steigen, werden Anfänger gierig und kaufen auf Höchstständen. Wenn die Kurse fallen, geraten sie in Panik und verkaufen mit Verlust. Das Ergebnis: Sie kaufen teuer und verkaufen billig.

Warum es schadet: Emotionen sind der größte Feind erfolgreicher Investoren. Gier und Angst führen zu irrationalen Entscheidungen, die langfristig die Rendite zerstören.

Die Lösung:

  • Investiere nur Geld, das du 5-10 Jahre nicht brauchst
  • Entwickle eine Routine (z.B. monatlicher Sparplan)
  • Vermeide ständiges Checken der Kurse
  • Halte dich an deine Strategie, auch in turbulenten Zeiten
  • Betrachte Kursschwankungen als normal und temporär

Praktisches Beispiel: Statt bei einem Crash panisch zu verkaufen, siehst du fallende Kurse als Chance: Dein monatlicher Sparplan kauft jetzt mehr Anteile für dasselbe Geld (Cost-Average-Effekt).

 

Fehler #4: Versuchen, den Markt zu timen

Das Problem: Anfänger glauben, sie können den perfekten Zeitpunkt zum Kaufen und Verkaufen vorhersagen. Sie warten auf den "großen Crash" oder versuchen, vor dem nächsten Abschwung zu verkaufen.

Warum es schadet: Selbst Profis schaffen es nicht, den Markt dauerhaft zu timen. Wer auf den perfekten Einstiegszeitpunkt wartet, verpasst oft die besten Marktphasen. Studien zeigen: Die 10 besten Börsentage zu verpassen, kann die Rendite um 50% reduzieren.

Die Lösung:

  • Starte sofort mit regelmäßigen Sparplänen
  • Investiere kontinuierlich, unabhängig von Marktphasen
  • Nutze den Cost-Average-Effekt (Dollar-Cost-Averaging)
  • Denke in Jahrzehnten, nicht in Monaten

Praktisches Beispiel: Statt zwei Jahre auf einen Crash zu warten, startest du sofort mit einem 200€-Sparplan. Selbst wenn der Markt nach deinem Einstieg fällt, kaufst du durch den Sparplan günstig nach und profitierst langfristig vom Aufschwung.

 

Fehler #5: Zu hohe Kosten ignorieren

Das Problem: Anfänger unterschätzen die Auswirkung von Gebühren und Kosten. Sie kaufen teure aktive Fonds mit 2-3% jährlichen Kosten oder handeln häufig und zahlen hohe Transaktionsgebühren.

Warum es schadet: Hohe Kosten fressen deine Rendite auf. Bei 2% jährlichen Kosten über 30 Jahre verlierst du etwa 40% deiner möglichen Rendite. Häufiges Handeln verstärkt diesen Effekt noch.

 

Die Lösung:

  • Wähle kostengünstige ETFs (TER unter 0,5%)
  • Vermeide aktive Fonds mit hohen Gebühren
  • Nutze günstige Online-Broker
  • Handle selten und langfristig
  • Achte auf alle Kosten (Ausgabeaufschläge, Depotgebühren, etc.)

Praktisches Beispiel: Ein ETF auf den MSCI World kostet 0,2% pro Jahr, ein aktiver Fonds 2,0%. Bei einer Anlage von 50.000€ sparst du jährlich 900€ Kosten – das sind über 30 Jahre rund 40.000€ mehr Vermögen.

Fazit und Handlungsempfehlungen

Diese fünf Anfängerfehler kosten Millionen von Anlegern jährlich Milliarden an Rendite. Das Gute: Sie sind alle vermeidbar, wenn du die richtigen Grundlagen kennst.

Deine nächsten Schritte:

  1. Erstelle einen schriftlichen Investmentplan mit klaren Zielen
  2. Wähle eine einfache, diversifizierte Strategie (z.B. ETF-Sparplan)
  3. Automatisiere deine Investments durch Sparpläne
  4. Minimiere Kosten durch die Wahl günstiger Produkte
  5. Bleibe langfristig dabei und lass dich nicht von Emotionen leiten

Denk daran: Investieren ist ein Marathon, kein Sprint. Mit der richtigen Strategie und Disziplin baust du dir langfristig ein solides Vermögen auf – ohne die typischen Anfängerfehler zu machen.

Welcher dieser Fehler ist dir schon einmal passiert? Schreib es gerne in die Kommentare!

(Quellen: ChatGPT und Freepik.com)